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SA, 8. APRIL 2017
WORDS & MUSIC
Zum dritten Mal stellen wir einen Schwerpunkt mit dem Titel words & music vor, diesmal mit zwei szenischen Arbeiten für eine Sängerin: «Mehr als elf» von Alfred Zimmerlin, ein Werk, das an die Commedia dell'arte anknüpft, und «Chants de passage» von Antoine Beuger mit dem Untertitel "8 stille Szenen für eine Sängerin". Ausserdem erklingen instrumentale Werke aus einem verwandten künstlerischen Umfeld der beiden Komponisten, Musik von Salvatore Sciarrino und Jürg Frey. Wir setzen damit nicht nur unsere Reihe words & music, sondern auch die Gegenüberstellung unterschiedlicher Arbeitsweisen im Sinne des "Versus"-Gedankens fort.
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15.00h
Alfred Zimmerlin (CH *1955): «Mehr als elf» (2014)
Leila Pfister, Mezzosopran 1. Teil – Morgen
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15.45h - 16.30h
Salvatore Sciarrino (IT *1947): «Capricci» (1976)
Daniela Müller, Violine
Alfred Zimmerlin: «Mehr als elf»
Leila Pfister, Mezzosopran 2. Teil – Mittag
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17.00h - 18.00h
Jürg Frey (CH *1953): «Petit fragment de paysage» (2009), Violine und Violoncello
«Ferne Farben» (2013), Violine, Violoncello und Stimme
«Petit fragment de paysage», Violine und Stimme
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Antoine Beuger (NL *1955): «Chants de passage» (2011)
Irene Kurka, Sopran | Daniela Müller, Violine | Stefan Thut, Violoncello
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18.30h
Alfred Zimmerlin: (CH *1955) «Mehr als elf»
Leila Pfister, Mezzosopran 3. Teil – Abend
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19.00h Werkgespräch mit Zsuzsanna Gahse (Librettistin von «Mehr als elf»), Alfred Zimmerlin, Stefan Thut und Antoine Beuger
Moderation: Marianne Schuppe
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Eine kleine und unkomplizierte Verpflegung vor Ort halten wir bereit für unsere Zuhörer.
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Leila Pfister, geboren in Basel, studierte an den Hochschulen für Musik und Theater Zürich und Bern. Weitere Studien in Meisterkursen u.a. bei Pierre Boulez, Hartmut Höll, Irwin Gage und KS Brigitte Fassbaender.
Gastverträge am Staatstheater Mainz, Staatstheater Karlsruhe, Theater Aachen, Landestheater Coburg.
Sie musizierte u.a. mit den Dirigenten Paul Agnew, Fabrice Bollon, Marcus Bosch, Howard Griffiths oder Alexander Liebreich u.v.a.; mit Orchestern wie dem Sinfonieorchester Aachen, Berner Sinfonieorchester, Zürcher Kammerorchester, Capriccio Basel, Münchner Kammerorchester, oder Staatsphilharmonie Nürnberg u.v.a. Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Werner Düggelin, Kristian Frédric, Peter Konwitschny, Stefan Otteni, Joan Anton Rechi, Georg Schmiedleitner, Laura Scozzi, Alexander von Pfeil.
Pfister’s breit gefächerte Konzerttätigkeit führte sie ans Menuhin Festival Gstaad, den fränkischen Sommer, die Herrenchiemsee Festspiele; in die Tonhalle Zürich, das KKL Luzern, die Liederhalle Stuttgart und die Berliner Philharmonie. 2009 debutierte sie, begleitet von Hartmut Höll, mit einem Lied-Rezital am Lucerne Festival. Ihre intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik führte die Sängerin an internationale Festivals wie 2D2N Odessa, Melos-Étos Bratislava, World New Music Days Luzern oder an die Münchener Biennale.
CD Aufnahmen mit bei oehms classics, Guild Music, coviello classics oder Capriccio erschienen.
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Irene Kurka erhielt ihre Gesangsausbildung an der Musikhochschule München, an der Meadows School of the Arts, SMU, Dallas/U.S.A., und an der University of British Columbia, Vancouver/Kanada. Die vielseitige Sopranistin wurde mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Irene Kurka singt die Sopranpartien der großen barocken Oratorien und Passionen. Auch in der zeitgenössischen Musik ist sie eine gefragte Sängerin. Zahlreiche Komponisten (Eggert, Denhoff, Muntendorf, Kampe, Beuger, Zapf u.a.) schreiben und widmen ihr Stücke, nicht zuletzt für CD- und Rundfunkaufnahmen. Mittlerweile hat sie über 150 Uraufführungen gesungen. Seit 2009 beschäftigt sich Irene Kurka intensiv mit dem Repertoire für Stimme Solo (Nono, Berio, Cage, Lucier, Beuger, Bauckholt u.a.) 2012 veröffentlichte sie in einer CD-Koproduktion mit dem Label Wandelweiser und dem bayerischen Rundfunk Lieder von Hildegard von Bingen und John Cage, 2015 folgte die CD „Beten“ für Stimme Solo.
Irene Kurka war als Solistin unter anderem zu Gast bei: Tonhalle Düsseldorf, Kölner Philharmonie, Huddersfield Contemporary Music Festival, L’auditori Barcelona, Theater Dortmund, Festival Mecklenburg-Vorpommern, Ungarischer Rundfunk Budapest, Posener Frühling, MOMENTSMUSICAUX AARAU, Hydra Festival Boston, Acht Brücken Festival Köln, Festival Muziek Biennale Niederrhein, Theater Osnabrück, A.DEvantgarde-Festival München, Trier OPENING, Kunst Station Sankt Peter Köln, Ensemblia Mönchengladbach, Randspiele Berlin-Zepernick, Oberstdorfer Musiksommer, Greifswalder Bachwoche, Fränkischer Sommer, Neuburger Kammeroper, Bayreuther Barock.
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Stefan Thut, geboren 1968, wohnhaft in Solothurn (CH).
Ausgebildet am Konservatorium Luzern und an der Boston University School of Music.
Die meisten seiner Partituren sind für instrumentale Ausführungen gedacht; einige dienen als Vorlage in den Bereichen ‚field recording’ und Klangkunst.
In seinen Kompositionen operiert er mit offenen, relativisch determinierten Systemen.
Seine Partituren wurden u.a. im Kunstraum Düsseldorf (2007), in der Kid Ailack Concert Hall, Tokio (2007/09) und in der Diapason Gallery, New York (2010) realisiert.
Als Interpret hat er Solo-Werke von Jürg Frey, Radu Malfatti, Tim Parkinson, James Saunders, Taku Sugimoto, Taku Unami and Manfred Werder uraufgeführt und hat mit dem Ensemble incidental music in Berlin, Brüssel, London und Zürich konzertiert.
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Daniela Müller ist in Adligenswil bei Luzern aufgewachsen. Sie studierte Violine bei Alexander van Wijnkoop (Lehr- und Solistendiplom mit Auszeichnung in Basel), bei Igor Ozim in Bern und in der Klasse von Thomas Zehetmair in Graz.
Sie erhielt Studienpreise des Migros-Genossenschaftsbundes und der Ernst Göhner-Stiftung, den 1. Preis beim Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb, war Finalistin beim Eurovisionswettbewerb in Lugano und wurde mit dem Europäischen Kulturförderpreis der Patria Jeunesse ausgezeichnet. 2003/2004 beendete sie ihr Studium mit dem "Master's Degree in Music Performance" an der Guildhall School in London (Stipendium der Albert Koechlin Stiftung Luzern).
In den Jahren 2000–2015 war Daniela Müller Geigerin im Mondrian Ensemble, welches sie mitgegründet hatte (Streichtrio, Klaviertrio, Klavierquartett). Sie spielte als Gast im Ensemble für Neue Musik Zürich, im Ensemble Phoenix Basel, im Ensemble Proton und im Ensemble Interface. Mit ihrem Klaviertrio studierte sie bei Gérard Wyss, beim Trio di Trieste in Duino und beim Florestan Trio in London. Im Streichtrio gewann Daniela Müller 2000 den «Concours Nicati – Concours d’interprétation de musique contemporaine». Es folgten weitere Preise, Debüts in der Tonhalle Zürich (2003), am Lucerne Festival (2005), im Musikverein Wien (2006) und in der Londoner Wigmore Hall (2007), Tourneen nach Albanien, Argentinien, Deutschland, Georgien, Irland, Italien und Ungarn, Radio- und CD-Aufnahmen sowie zahlreiche Auftritte an Festivals. Mit dem Mondrian Ensemble erhielt Daniela Müller 2011 das Werkjahr der Stadt Zürich und veranstaltete regelmässig Konzerte in Basel, Zürich und Luzern.
Sie ist Konzertmeisterin des Orchesters Basel Sinfonietta (mit Gastspielen an den Salzburger Festspielen und in Huddersfield, GB) und unterrichtet an der Freien Musikschule in Basel. Als Solistin trat sie u. a. mit dem Sinfonieorchester Basel, mit dem Orchestra della Svizzera Italiana und mit den Festival Strings Lucerne auf. Sie lebt in Luzern.
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© Gerardo Garciacano
© Hartmut Bühler